Johann Daniel Fuhrmann

Johann Daniel Fuhrmann I wurde 1760 als sechster Sohn in der Ehe des Kaufmanns Johann Peter Fuhrmann und seiner Frau Anna Christine Strohn geboren.


Sein Vater, Johann Peter Fuhrmann, war der Begründer des Wollhauses Fuhrmann. 1735 gründete er ein Geschäft in Lennep, das hauptsächlich aus Lederhandlung, Tuchhandlung und Wollhandlung bestand. Stetig wuchs das Unternehmen. Am 19. September 1742 heiratete er Anna Christine Strohn, Tochter einer alten und begüterten Lenneper Fabrikantenfamilie. Am 13. Mai 1760 kam der Sohn Johann Daniel zur Welt.  Als Johann Peter Fuhrmann am 25. November 1790 im Alter von 79 Jahren starb, führte seine Witwe das Geschäft weiter. Am 18. Januar 1793 übertrug sie das Geschäft an ihre vier Kinder. 1814 übernahm Johann Daniel Fuhrmann, nach dem Ausscheiden seiner Brüder, das väterliche Geschäft, welches von nun an unter seinem Namen geführt wurde.


Johann Daniel stellte die Tuchfabrikation komplett ein und widmete sich ausschließlich dem Woll- und Lederhandel. Durch die Spezialisierung konnte das Unternehmen noch schneller wachsen und handelte bald weltweit mit Wolle.


Am 15. Mai 1805 heiratete Johann Daniel Fuhrmann Anna Clara Schürmann, eine Tochter des Tuchfabrikanten Peter Schürmann, Bürgermeister und Richter in Lennep.


Als Johann Daniel 1835 im Alter von 75 Jahren starb, hinterließ er ein für die damalige Zeit erhebliches Vermögen. Seine Witwe übertrug das Geschäft an die beiden gemeinsamen Söhne Peter und Johann Daniel II.

Johann Daniel Fuhrmann II kam am 8. September 1810 in Lennep zur Welt. Schon zu Lebzeiten seines Vaters stieg er in das väterliche Geschäft ein. Von 1835-1851 führte Johann Daniel II den weltweit agierenden Wollhandel gemeinsam mit seinem Bruder Peter, bis dieser aus gesundheitlichen Gründen aus dem Unternehmen ausschied und Johann Daniel II das Unternehmen allein weiterführte. 

Er starb am 10. September 1885 im Alter von 75 Jahren. Neben seinem beruflichen Erfolg konnte Johann Daniel II auf eine 48jährige, glückliche Ehe mit Johanne Bung, welche zwei Jahre vor ihm verstarb, zurückblicken.

Seine Söhne übernahmen nach seinem Tod das Familienunternehmen und führten es erfolgreich weiter.

Im Stadtverordnetensaal von Lennep hängte man 1911 eine Ehrentafel auf mit den Namen der Männer, die seit 1856 25 Jahre und länger ehrenamtlich für die Stadt Lennep tätig waren. Sie nennt u.a. „Johann Daniel Fuhrmann, Stadtverordneter von 1856-1885“. Seit 1853 gehörte er außerdem der Lenneper Handelskammer als Mitglied und für jeweils ein Jahr auch als Präsident und Vizepräsident an. In Abwesenheit seines Schwiegersohns, Lambert Rospatt, führte er 1870/1871 seine Geschäfte als Landrat. 1870 wurde er zum Kommerzienrat*, später auch zum Geheimen Kommerzienrat ernannt.

Johann Daniel Fuhrmann III wurde am 21. Oktober 1839 geboren. Am 24. September 1861 ehelichte er Laura Hardt, Tochter des Tuchfabrikanten und Geheimen Kommerzienrates Albert Hardt. Das Paar bekam acht Kinder, von denen sieben erwachsen wurden. Ebenfalls 1861 trat Johann Daniel III in das Familiengeschäft ein und übernahm die Leitung der Filiale in Berlin. 1870 übernahm er die neugegründete Filiale in Antwerpen. Die Geschäfte liefen dort so gut, dass das Lenneper Geschäft nunmehr noch als Zentrale diente, von wo aus Johann Daniel II die gesamte Firma leitete. Neben seinem beruflichen Erfolg erwarb sich Fuhrmann große Verdienste um das Schulwesen in Antwerpen. Seiner Heimatstadt Lennep war der Großkaufmann zutiefst verbunden. Er gründete unter anderem die Witwen- und Waisenkasse für Hinterbliebene der Lehrer des Lenneper Realgymnasiums. Er und seine Frau bedachten die Stadt Lennep mit zahlreichen Schenkungen und Stiftungen, unter anderem für die Fürsorge für arme Kinder. Zu seinem 50. Geschäftsjubiläum am 1. Januar 1911 gaben ihm die belgische Kaufmannschaft und die Banken in Antwerpen ein Bankett. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm der Ehrenbürgerbrief der Stadt Lennep überreicht. Nur wenige Tage später, am 17. Januar 1911, starb Johann Daniel Fuhrmann III im Alter von 72 Jahren. Die Johann-Daniel Fuhrmann-Straße auf dem Hasenberg wurde nach ihm benannt.

Quellen: Stadtarchiv Remscheid: Festschrift „Fuhrmann – 200 Jahre Wollhandel“ REM 7.3.6; RGA, Personenstandsregister

* Kommerzienrat ist ein Ehrentitel, der im Deutschen Reich vor allem bis 1919 an Persönlichkeiten der Wirtschaft verliehen wurde. Die Ehrung erfolgte erst, und zwar keineswegs automatisch, nach erheblichen „Stiftungen für das Gemeinwohl“.

Die nächsthöhere Stufe, der Geheime Kommerzienrat machte „hoffähig“, d. h., dem Geehrten und seiner Familie wurde der Zugang zum gesellschaftlichen Leben am Fürstenhof gewährt. (Wikipedia)