Familie Hermann Hardt

Durch ihre kluge Geschäftsführung und weitsichtigen Entscheidungen auf vielen Gebieten erlangte die Familie Hardt immer größere Bedeutung, nicht nur in Lennep und nicht nur in den Niederlassungen der Firma Johann Wülfing & Sohn, die auch in anderen deutschen und europäischen Städten und sogar in Nord- und Südamerika entstanden waren, sondern auch in der Politik, wo sie in wichtige Ämter berufen wurden. Und so taucht der Name Hardt bis heute bisweilen an den unterwartetesten Stellen auf: In Berlin in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche befindet sich noch heute ein Stifterrelief in Marmor mit der Unterschrift: „Gestiftet von Richard von Hardt“.  In der Abendmahlskirche in Jerusalem findet man ein Buntglasfenster mit der Darstellung eines Familienwappens mit dem Namen von Hardt, das Wappen wird heute vom Berliner Zweig der Familie geführt. Dann haben wir natürlich hier in Lennep den Hardt-Park und die in der Lenneper Neustadt gelegenen Straßen Friedrichstraße, Hermannstraße und Albertstraße verdanken ihre Namen Mitgliedern der Familie Hardt.

 

Hermann Emil Hardt wurde am 5. Juni 1828 geboren. Er heiratete 1856 Louise Bauendahl . Aus der Ehe stammen zwei Kinder. Hermann Hardt trat 1856 in die Firma Johann Wülfing & Sohn ein, in welcher er sich insbesondere mit der Leitung des Exports und der Repräsentation - namentlich im überseeischen Geschäft - befasste. Durch die Ehe Hermanns ergaben sich Beziehungen enger Art zur Familie Bauendahl. Im Jahre 1866 erfolgte der Ankauf der Fabrik in Dahlhausen aus dem Besitz von Adolf und Heinrich Bauendahl. Im Jahre 1880 wurde Hermann Hardt der Titel Kommerzienrat verliehen, als Anerkennung der Arbeiterfürsorge in Lennep. Später erfolgte die Ernennung zum Geheimen Kommerzienrat. Hermann Hardt starb am 24. September 1895. Im Kirchenbuch der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep steht bei der Eintragung seiner Beisetzung „Der Heimgegangene war ein Wohlthäter für unsere Gemeinde. Unter anderem schenkte er die neue Orgel in unserer Kirche, was die Dankbarkeit auch hier verzeichnet. Er starb plötzlich an Herzlähmung.“

Durch ihre kluge Geschäftsführung und weitsichtigen Entscheidungen auf vielen Gebieten erlangte die Familie Hardt immer größere Bedeutung, nicht nur in Lennep und nicht nur in den Niederlassungen der Firma Johann Wülfing & Sohn, die auch in anderen deutschen und europäischen Städten und sogar in Nord- und Südamerika entstanden waren, sondern auch in der Politik, wo sie in wichtige Ämter berufen wurden. Und so taucht der Name Hardt bis heute bisweilen an den unterwartetesten Stellen auf: In Berlin in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche befindet sich noch heute ein Stifterrelief in Marmor mit der Unterschrift: „Gestiftet von Richard von Hardt“.  In der Abendmahlskirche in Jerusalem findet man ein Buntglasfenster mit der Darstellung eines Familienwappens mit dem Namen von Hardt, das Wappen wird heute vom Berliner Zweig der Familie geführt. Dann haben wir natürlich hier in Lennep den Hardt-Park und die in der Lenneper Neustadt gelegenen Straßen Friedrichstraße, Hermannstraße und Albertstraße verdanken ihre Namen Mitgliedern der Familie Hardt.

 

Hermann Emil Hardt wurde am 5. Juni 1828 geboren. Er heiratete 1856 Louise Bauendahl . Aus der Ehe stammen zwei Kinder. Hermann Hardt trat 1856 in die Firma Johann Wülfing & Sohn ein, in welcher er sich insbesondere mit der Leitung des Exports und der Repräsentation - namentlich im überseeischen Geschäft - befasste. Durch die Ehe Hermanns ergaben sich Beziehungen enger Art zur Familie Bauendahl. Im Jahre 1866 erfolgte der Ankauf der Fabrik in Dahlhausen aus dem Besitz von Adolf und Heinrich Bauendahl. Im Jahre 1880 wurde Hermann Hardt der Titel Kommerzienrat verliehen, als Anerkennung der Arbeiterfürsorge in Lennep. Später erfolgte die Ernennung zum Geheimen Kommerzienrat. Hermann Hardt starb am 24. September 1895. Im Kirchenbuch der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep steht bei der Eintragung seiner Beisetzung „Der Heimgegangene war ein Wohlthäter für unsere Gemeinde. Unter anderem schenkte er die neue Orgel in unserer Kirche, was die Dankbarkeit auch hier verzeichnet. Er starb plötzlich an Herzlähmung.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Hermann Richard Hardt wurde am 24. Mai 1866 in Lennep geboren. Er heiratete Johanna Augusta Fuhrmann . Aus der Ehe stammen vier Kinder. Hermann Hardt wurde 1894 Mitinhaber der Firma Johann Wülfing & Sohn. 1897 übernahm er nach dem Tod von Arnold Wilhelm Hardt die Leitung der Kammgarnspinnerei. Er gehörte der Stadtverordnetenversammlung von Lennep, dem Kreistag sowie dem Provinziallandtag an. Seine Vaterstadt Lennep machte ihn zum Ehrenbürger. In Anerkennung seiner Verdienste auf den verschiedensten Gebieten wurde ihm der Titel Königlicher Kommerzienrat verliehen. 1917/18 wurde er zum Leiter der Abteilung Textilien im Kriegsministerium nach Berlin berufen. Er hatte die Aufgabe, kriegswichtige Rohmaterialien im Inland und besetzten Ausland zu erfassen und zu verteilen. Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg hatte er die undankbare Aufgabe, wirtschaftliche Regelungen für die Friedenskonferenz in Versailles zu finden. 1918 reiste er nach Luxemburg, wo die ersten Friedensverhandlungen mit der Entente stattfanden. 1919 nahm er als Delegierter an den Verhandlungen in Versailles teil. Im Anschluss daran war er als Demobilmachungs-Kommissar für das rechtsrheinische Gebiet tätig. Nachdem 1923 das deutsche Geldwesen vollkommen zerrüttet war, hatte er die Aufgabe, die finanzielle Lage der Firma Johann Wülfing & Sohn neu zu bewerten, ebenso die Spareinlagen der Arbeiter, die durch ihn eine besonders positive Behandlung erfuhren. Die Jahre zwischen 1929 und 1934 waren für die Firma besonders schwierig. Hier bewies Hermann Hardt Können und viel Geschick. In seinen Ehrenämtern kümmerte er sich um das Lenneper Krankenhaus, gründete mit seiner Frau Augusta ein Kinderheim in der Sauerbronnstraße, aus dem die heutige Augusta Hardt Horizonte gGmbH hervorging, und förderte den Aufbau von Schloss Burg a. d. Wupper. Er war der Schatzmeister des Schlossbauvereins. 1929 wurde er Ehrenbürger der Stadt Lennep und vertrat seine Heimatstadt im Rat der Stadt Remscheid nach der Eingemeindung Lenneps. Hermann Richard Hardt starb am 10. Dezember 1938.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wilhelm Paul Oskar Hardt war vielen noch bekannt. In seine Zeit fällt die Schenkung des Hardtparks an die Stadt. Wilhelm Hardt wurde am 5. Oktober 1917 in Lennep geboren. Direkt nach dem Abitur wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und kam dann zur Wehrmacht. Aufgrund einer Verletzung bei einem Manöver wurde er am 31. März 1938 wegen Dienstunfähigkeit aus der Wehrmacht entlassen. Wilhelm Hardt trat nun in die Firma Johann Wülfing & Sohn ein, praktizierte in der Kammgarnspinnerei Lennep und in der Tuchfabrik Dahlerau und ging dann vom 31. Oktober 1938 bis zum 9. Mai 1939 nach Amsterdam, wo er bei der befreundeten Firma Fuhrmann & Co ein Praktikum absolvierte. Ab 15. Mai 1939 folgte ein Praktikum in dem Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne in Wuppertal – Elberfeld, das am 27. Oktober 1939 wegen seiner Einberufung zum Kriegsdienst beendet werden musste. 1944 erlitt er eine Verletzung am Bein und kam in russische Kriegsgefangenschaft. Erst 1946 kam in Lennep das erste Lebenszeichen von ihm an und am 23. November 1948 erst wurde Wilhelm Hardt aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Die vier Jahre und vier Monate russischer Gefangenschaft nannte er später oft ironisch düster „seine neun Semester der Universität des Lebens“. Fraglos haben ihn diese Jahre der Not stark geprägt, ihm Verständnis für viele Dinge gegeben, die er in seiner Stellung sonst nicht gehabt hätte. Am 31. März 1949 heiratete Wilhelm Hardt Armgard Hardt. Aus der Ehe, die im September 1953 geschieden wurde, stammen zwei Kinder. Am 2. April 1955 heiratete Wilhelm Hardt erneut, Ruth Ria Sigrid Haessler. Von Januar 1949 bis Juni 1950 sammelte er auf mehreren Stationen Erfahrungen und Wissen über Herkunft und Verarbeitung der Wolle. So kam er u.a. nach Australien und Südafrika. Im Anschluss daran übernahm er die Führung der Kammgarnspinnerei. Die Textilindustrie machte einen gewaltigen Strukturwandel durch. Wilhelm Hardt erkannte rechtzeitig die Zeichen der Zeit und machte aus seinem Unternehmen einen der technisch modernsten Textilbetriebe der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem engagierte er sich für die Belange der deutschen Textilindustrie. Überbetrieblich gewann Wilhelm Hardt immer mehr Beachtung und Einfluss. Er hatte sich seit langem für wichtige Ehrenämter zur Verfügung gestellt. So führte er von 1959 bis 1961 den Vorsitz im Verein Deutscher Kammgarnspinner. An der Spitze der europäischen Textilindustrie stand er in den Jahren 1971 bis 1973 als Präsident von Comitextil, dessen Präsidium er auch später angehörte. Seit 1971 war Wilhelm Hardt Präsident des deutschen Spitzenverbandes Gesamttextil. Dem Präsidium des BDI gehörte er seit 1972 als Vizepräsident an. Dazu kamen ehrenamtlich übernommene Verpflichtungen im Bereich der Forschung und des Fachschulwesens und eine Fülle von weiteren Ehrenämtern. Als Berater und Begleiter von Regierungsdelegationen reiste er mehrfach in die Sowjetunion, nach Japan und China und war, wie man einhellig sagte, als Präsident von Gesamttextil der beste Propagandist für die Belange der deutschen Textilindustrie. Dabei vergaß er nicht die Pflichten für sein eigenes Unternehmen. Nachdem sich sein Vetter und Partner Detmar Hardt am 1. Januar 1980 aus der aktiven Geschäftsleitung zurückgezogen hatte, wirkte er als Chef des Gesamtunternehmens Kammgarnspinnerei Lennep und Tuchfabrik Dahlerau. Er sah es als seine gern übernommene Pflicht an, seinen Sohn Hermann, der nach dem Studium und USA-Aufenthalt am 1. Januar 1978 in die Firma eingetreten und ab 1980 Geschäftsführer geworden war, bei den Führungsaufgaben zu beraten. Am Freitag, dem 29. August 1980, machte er seinen üblichen Morgenritt durch das Waldgut Westerholt. Auf dem Rücken seines Pferdes erlitt er um 9:40 Uhr einen Herzinfarkt und starb.

 

Hermann Rudolf Wilhelm Hardt wurde am 4.10.1949 in Kaiserslautern geboren. Er wuchs in Lennep auf, wo er die Freiherr-vom-Stein-Grundschule und das Röntgen-Gymnasium besuchte. Nach dem Studium zum Wirtschaftsingenieur an der Universität Karlsruhe trat er 1978 in die Firma Johann Wülfing & Sohn ein. 1980 wurde er geschäftsführender Gesellschafter. Er war Berater der CMC (China Marketing Consulting) und TIC (Top Investment Consulting) in Lennep. Eines seiner Ehrenämter war der Vorsitz des Vereins Klosterkirche, deren Wiederaufbau er mitgestaltete. Hermann Rudolf Wilhelm Hardt starb am 30.09.2013 in Wuppertal.

 

 

Quellen: Stadtarchiv Remscheid; Familienstammbaum der Familie Hardt, Tuchmuseum Lennep

 

Durch ihre kluge Geschäftsführung und weitsichtigen Entscheidungen auf vielen Gebieten erlangte die Familie Hardt immer größere Bedeutung, nicht nur in Lennep und nicht nur in den Niederlassungen der Firma Johann Wülfing & Sohn, die auch in anderen deutschen und europäischen Städten und sogar in Nord- und Südamerika entstanden waren, sondern auch in der Politik, wo sie in wichtige Ämter berufen wurden. Und so taucht der Name Hardt bis heute bisweilen an den unterwartetesten Stellen auf: In Berlin in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche befindet sich noch heute ein Stifterrelief in Marmor mit der Unterschrift: „Gestiftet von Richard von Hardt“.  In der Abendmahlskirche in Jerusalem findet man ein Buntglasfenster mit der Darstellung eines Familienwappens mit dem Namen von Hardt, das Wappen wird heute vom Berliner Zweig der Familie geführt. Dann haben wir natürlich hier in Lennep den Hardt-Park und die in der Lenneper Neustadt gelegenen Straßen Friedrichstraße, Hermannstraße und Albertstraße verdanken ihre Namen Mitgliedern der Familie Hardt.

 

Hermann Emil Hardt wurde am 5. Juni 1828 geboren. Er heiratete 1856 Louise Bauendahl . Aus der Ehe stammen zwei Kinder. Hermann Hardt trat 1856 in die Firma Johann Wülfing & Sohn ein, in welcher er sich insbesondere mit der Leitung des Exports und der Repräsentation - namentlich im überseeischen Geschäft - befasste. Durch die Ehe Hermanns ergaben sich Beziehungen enger Art zur Familie Bauendahl. Im Jahre 1866 erfolgte der Ankauf der Fabrik in Dahlhausen aus dem Besitz von Adolf und Heinrich Bauendahl. Im Jahre 1880 wurde Hermann Hardt der Titel Kommerzienrat verliehen, als Anerkennung der Arbeiterfürsorge in Lennep. Später erfolgte die Ernennung zum Geheimen Kommerzienrat. Hermann Hardt starb am 24. September 1895. Im Kirchenbuch der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep steht bei der Eintragung seiner Beisetzung „Der Heimgegangene war ein Wohlthäter für unsere Gemeinde. Unter anderem schenkte er die neue Orgel in unserer Kirche, was die Dankbarkeit auch hier verzeichnet. Er starb plötzlich an Herzlähmung.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Hermann Richard Hardt wurde am 24. Mai 1866 in Lennep geboren. Er heiratete Johanna Augusta Fuhrmann . Aus der Ehe stammen vier Kinder. Hermann Hardt wurde 1894 Mitinhaber der Firma Johann Wülfing & Sohn. 1897 übernahm er nach dem Tod von Arnold Wilhelm Hardt die Leitung der Kammgarnspinnerei. Er gehörte der Stadtverordnetenversammlung von Lennep, dem Kreistag sowie dem Provinziallandtag an. Seine Vaterstadt Lennep machte ihn zum Ehrenbürger. In Anerkennung seiner Verdienste auf den verschiedensten Gebieten wurde ihm der Titel Königlicher Kommerzienrat verliehen. 1917/18 wurde er zum Leiter der Abteilung Textilien im Kriegsministerium nach Berlin berufen. Er hatte die Aufgabe, kriegswichtige Rohmaterialien im Inland und besetzten Ausland zu erfassen und zu verteilen. Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg hatte er die undankbare Aufgabe, wirtschaftliche Regelungen für die Friedenskonferenz in Versailles zu finden. 1918 reiste er nach Luxemburg, wo die ersten Friedensverhandlungen mit der Entente stattfanden. 1919 nahm er als Delegierter an den Verhandlungen in Versailles teil. Im Anschluss daran war er als Demobilmachungs-Kommissar für das rechtsrheinische Gebiet tätig. Nachdem 1923 das deutsche Geldwesen vollkommen zerrüttet war, hatte er die Aufgabe, die finanzielle Lage der Firma Johann Wülfing & Sohn neu zu bewerten, ebenso die Spareinlagen der Arbeiter, die durch ihn eine besonders positive Behandlung erfuhren. Die Jahre zwischen 1929 und 1934 waren für die Firma besonders schwierig. Hier bewies Hermann Hardt Können und viel Geschick. In seinen Ehrenämtern kümmerte er sich um das Lenneper Krankenhaus, gründete mit seiner Frau Augusta ein Kinderheim in der Sauerbronnstraße, aus dem die heutige Augusta Hardt Horizonte gGmbH hervorging, und förderte den Aufbau von Schloss Burg a. d. Wupper. Er war der Schatzmeister des Schlossbauvereins. 1929 wurde er Ehrenbürger der Stadt Lennep und vertrat seine Heimatstadt im Rat der Stadt Remscheid nach der Eingemeindung Lenneps. Hermann Richard Hardt starb am 10. Dezember 1938.

Durch ihre kluge Geschäftsführung und weitsichtigen Entscheidungen auf vielen Gebieten erlangte die Familie Hardt immer größere Bedeutung, nicht nur in Lennep und nicht nur in den Niederlassungen der Firma Johann Wülfing & Sohn, die auch in anderen deutschen und europäischen Städten und sogar in Nord- und Südamerika entstanden waren, sondern auch in der Politik, wo sie in wichtige Ämter berufen wurden. Und so taucht der Name Hardt bis heute bisweilen an den unterwartetesten Stellen auf: In Berlin in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche befindet sich noch heute ein Stifterrelief in Marmor mit der Unterschrift: „Gestiftet von Richard von Hardt“.  In der Abendmahlskirche in Jerusalem findet man ein Buntglasfenster mit der Darstellung eines Familienwappens mit dem Namen von Hardt, das Wappen wird heute vom Berliner Zweig der Familie geführt. Dann haben wir natürlich hier in Lennep den Hardt-Park und die in der Lenneper Neustadt gelegenen Straßen Friedrichstraße, Hermannstraße und Albertstraße verdanken ihre Namen Mitgliedern der Familie Hardt.

 

Hermann Emil Hardt wurde am 5. Juni 1828 geboren. Er heiratete 1856 Louise Bauendahl . Aus der Ehe stammen zwei Kinder. Hermann Hardt trat 1856 in die Firma Johann Wülfing & Sohn ein, in welcher er sich insbesondere mit der Leitung des Exports und der Repräsentation - namentlich im überseeischen Geschäft - befasste. Durch die Ehe Hermanns ergaben sich Beziehungen enger Art zur Familie Bauendahl. Im Jahre 1866 erfolgte der Ankauf der Fabrik in Dahlhausen aus dem Besitz von Adolf und Heinrich Bauendahl. Im Jahre 1880 wurde Hermann Hardt der Titel Kommerzienrat verliehen, als Anerkennung der Arbeiterfürsorge in Lennep. Später erfolgte die Ernennung zum Geheimen Kommerzienrat. Hermann Hardt starb am 24. September 1895. Im Kirchenbuch der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep steht bei der Eintragung seiner Beisetzung „Der Heimgegangene war ein Wohlthäter für unsere Gemeinde. Unter anderem schenkte er die neue Orgel in unserer Kirche, was die Dankbarkeit auch hier verzeichnet. Er starb plötzlich an Herzlähmung.“

Louise Hardt geb. Bauendahl

Hermann Emil Hardt

 

 

 

 

 

 

 

 

Hermann Richard Hardt wurde am 24. Mai 1866 in Lennep geboren. Er heiratete Johanna Augusta Fuhrmann . Aus der Ehe stammen vier Kinder. Hermann Hardt wurde 1894 Mitinhaber der Firma Johann Wülfing & Sohn. 1897 übernahm er nach dem Tod von Arnold Wilhelm Hardt die Leitung der Kammgarnspinnerei. Er gehörte der Stadtverordnetenversammlung von Lennep, dem Kreistag sowie dem Provinziallandtag an. Seine Vaterstadt Lennep machte ihn zum Ehrenbürger. In Anerkennung seiner Verdienste auf den verschiedensten Gebieten wurde ihm der Titel Königlicher Kommerzienrat verliehen. 1917/18 wurde er zum Leiter der Abteilung Textilien im Kriegsministerium nach Berlin berufen. Er hatte die Aufgabe, kriegswichtige Rohmaterialien im Inland und besetzten Ausland zu erfassen und zu verteilen. Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg hatte er die undankbare Aufgabe, wirtschaftliche Regelungen für die Friedenskonferenz in Versailles zu finden. 1918 reiste er nach Luxemburg, wo die ersten Friedensverhandlungen mit der Entente stattfanden. 1919 nahm er als Delegierter an den Verhandlungen in Versailles teil. Im Anschluss daran war er als Demobilmachungs-Kommissar für das rechtsrheinische Gebiet tätig. Nachdem 1923 das deutsche Geldwesen vollkommen zerrüttet war, hatte er die Aufgabe, die finanzielle Lage der Firma Johann Wülfing & Sohn neu zu bewerten, ebenso die Spareinlagen der Arbeiter, die durch ihn eine besonders positive Behandlung erfuhren. Die Jahre zwischen 1929 und 1934 waren für die Firma besonders schwierig. Hier bewies Hermann Hardt Können und viel Geschick. In seinen Ehrenämtern kümmerte er sich um das Lenneper Krankenhaus, gründete mit seiner Frau Augusta ein Kinderheim in der Sauerbronnstraße, aus dem die heutige Augusta Hardt Horizonte gGmbH hervorging, und förderte den Aufbau von Schloss Burg a. d. Wupper. Er war der Schatzmeister des Schlossbauvereins. 1929 wurde er Ehrenbürger der Stadt Lennep und vertrat seine Heimatstadt im Rat der Stadt Remscheid nach der Eingemeindung Lenneps. Hermann Richard Hardt starb am 10. Dezember 1938.

Hermann Richard Hardt

Johanna Augusta Hardt geb. Fuhrmann

 

 

 

 

 

 

 

 

Wilhelm Paul Oskar Hardt war vielen noch bekannt. In seine Zeit fällt die Schenkung des Hardtparks an die Stadt. Wilhelm Hardt wurde am 5. Oktober 1917 in Lennep geboren. Direkt nach dem Abitur wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und kam dann zur Wehrmacht. Aufgrund einer Verletzung bei einem Manöver wurde er am 31. März 1938 wegen Dienstunfähigkeit aus der Wehrmacht entlassen. Wilhelm Hardt trat nun in die Firma Johann Wülfing & Sohn ein, praktizierte in der Kammgarnspinnerei Lennep und in der Tuchfabrik Dahlerau und ging dann vom 31. Oktober 1938 bis zum 9. Mai 1939 nach Amsterdam, wo er bei der befreundeten Firma Fuhrmann & Co ein Praktikum absolvierte. Ab 15. Mai 1939 folgte ein Praktikum in dem Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne in Wuppertal – Elberfeld, das am 27. Oktober 1939 wegen seiner Einberufung zum Kriegsdienst beendet werden musste. 1944 erlitt er eine Verletzung am Bein und kam in russische Kriegsgefangenschaft. Erst 1946 kam in Lennep das erste Lebenszeichen von ihm an und am 23. November 1948 erst wurde Wilhelm Hardt aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Die vier Jahre und vier Monate russischer Gefangenschaft nannte er später oft ironisch düster „seine neun Semester der Universität des Lebens“. Fraglos haben ihn diese Jahre der Not stark geprägt, ihm Verständnis für viele Dinge gegeben, die er in seiner Stellung sonst nicht gehabt hätte. Am 31. März 1949 heiratete Wilhelm Hardt Armgard Hardt. Aus der Ehe, die im September 1953 geschieden wurde, stammen zwei Kinder. Am 2. April 1955 heiratete Wilhelm Hardt erneut, Ruth Ria Sigrid Haessler. Von Januar 1949 bis Juni 1950 sammelte er auf mehreren Stationen Erfahrungen und Wissen über Herkunft und Verarbeitung der Wolle. So kam er u.a. nach Australien und Südafrika. Im Anschluss daran übernahm er die Führung der Kammgarnspinnerei. Die Textilindustrie machte einen gewaltigen Strukturwandel durch. Wilhelm Hardt erkannte rechtzeitig die Zeichen der Zeit und machte aus seinem Unternehmen einen der technisch modernsten Textilbetriebe der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem engagierte er sich für die Belange der deutschen Textilindustrie. Überbetrieblich gewann Wilhelm Hardt immer mehr Beachtung und Einfluss. Er hatte sich seit langem für wichtige Ehrenämter zur Verfügung gestellt. So führte er von 1959 bis 1961 den Vorsitz im Verein Deutscher Kammgarnspinner. An der Spitze der europäischen Textilindustrie stand er in den Jahren 1971 bis 1973 als Präsident von Comitextil, dessen Präsidium er auch später angehörte. Seit 1971 war Wilhelm Hardt Präsident des deutschen Spitzenverbandes Gesamttextil. Dem Präsidium des BDI gehörte er seit 1972 als Vizepräsident an. Dazu kamen ehrenamtlich übernommene Verpflichtungen im Bereich der Forschung und des Fachschulwesens und eine Fülle von weiteren Ehrenämtern. Als Berater und Begleiter von Regierungsdelegationen reiste er mehrfach in die Sowjetunion, nach Japan und China und war, wie man einhellig sagte, als Präsident von Gesamttextil der beste Propagandist für die Belange der deutschen Textilindustrie. Dabei vergaß er nicht die Pflichten für sein eigenes Unternehmen. Nachdem sich sein Vetter und Partner Detmar Hardt am 1. Januar 1980 aus der aktiven Geschäftsleitung zurückgezogen hatte, wirkte er als Chef des Gesamtunternehmens Kammgarnspinnerei Lennep und Tuchfabrik Dahlerau. Er sah es als seine gern übernommene Pflicht an, seinen Sohn Hermann, der nach dem Studium und USA-Aufenthalt am 1. Januar 1978 in die Firma eingetreten und ab 1980 Geschäftsführer geworden war, bei den Führungsaufgaben zu beraten. Am Freitag, dem 29. August 1980, machte er seinen üblichen Morgenritt durch das Waldgut Westerholt. Auf dem Rücken seines Pferdes erlitt er um 9:40 Uhr einen Herzinfarkt und starb.

 

Hermann Rudolf Wilhelm Hardt wurde am 4.10.1949 in Kaiserslautern geboren. Er wuchs in Lennep auf, wo er die Freiherr-vom-Stein-Grundschule und das Röntgen-Gymnasium besuchte. Nach dem Studium zum Wirtschaftsingenieur an der Universität Karlsruhe trat er 1978 in die Firma Johann Wülfing & Sohn ein. 1980 wurde er geschäftsführender Gesellschafter. Er war Berater der CMC (China Marketing Consulting) und TIC (Top Investment Consulting) in Lennep. Eines seiner Ehrenämter war der Vorsitz des Vereins Klosterkirche, deren Wiederaufbau er mitgestaltete. Hermann Rudolf Wilhelm Hardt starb am 30.09.2013 in Wuppertal.

 

 

Quellen: Stadtarchiv Remscheid; Familienstammbaum der Familie Hardt, Tuchmuseum Lennep